Hier findest du gute Bewerber für deine Agentur: Quellen und Templates zum einfachen Nachmachen

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Du schreibst eine neue Stelle aus und bekommst innerhalb von zwei Wochen zehn brauchbare Bewerbungen.

Was wie ein feuchter Traum für stark wachsende Agenturen klingt, kann Realität werden. Das ist noch nicht einmal besonders kompliziert.

Bei meiner Agentur Eshop Guide haben wir in den letzten zwei Jahren mehr als 320 Bewerbungen erhalten.

Was mich am meisten überrascht hat: Wir haben mehr als 20 Stellen über Ausschreibungen in klassischen Stellenportalen besetzt.

Das Gespenst des Fachkräftemangels und die Aktivitäten der Headhunter suggerieren, dass das eigentlich nicht mehr möglich ist heutzutage. Zumindest wir haben es anders erlebt.

Damit auch du einfach mehr passende Bewerber für deine Agentur findest, stelle ich in diesem Artikel unseren Ansatz vor. Du wirst auch jede Menge Dinge finden, die du kopieren und als Inspiration für eure Ausschreibungen verwenden kannst.

Schritt 1: Erstelle ein ansprechendes Bewerbungsformular für deine Agentur

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Bei Eshop Guide setzen wir eine Typeform ein, um die Bewerbung so einfach wie möglich zu machen.

Bevor wir tatsächlich zu den Möglichkeiten kommen, wie du passende Bewerber findest, solltest du dir erst Gedanken darüber machen, wie sich Kandidaten bei dir bewerben können.

Vielleicht hast du dich schonmal bei einem Konzern beworben und musstest zig Formulare mit Daten ausfüllen, die eigentlich schon im Lebenslauf stehen. Dann musst du dir auch noch ein cooles Anschreiben ausdenken, sonst hattest du gar keine Chance.

Dieses Vorgehen ist nicht mehr zeitgemäß. Effizient denkenden und arbeitenden Leuten widerstrebt der Gedanke Informationen doppelt und dreifach auszufüllen. Häufig weiß man noch nicht einmal, ob man eine Antwort bekommt.

Sich zu bewerben muss einfach sein und sich angenehm anfühlen. Ansonsten bekommst du nur Bewerbungen von Leuten, die verzweifelt sind. Das sind wahrscheinlich nicht unbedingt die Mitarbeiter, die du willst.

Bei Eshop Guide bieten wir die Bewerbung über eine nettes Bewerbungsformular (eine Typeform) an. Auf diese Weise ist die Hürde sich zu bewerben minimal.

Darüber hinaus stichst du auch positiv gegenüber anderen Stellenausschreibungen hervor. Der Ansatz ist modern und erlaubt dir, die Kultur deiner Agentur schon im ersten Schritt des Bewerbungsprozesses einfließen zu lassen.

In diesem Video zeige ich, wie unser Bewerbungsformular bei Eshop Guide aufgebaut ist.

So ein Formular ist nicht nur für die Bewerber gut. Auch du hast den Vorteil, dass du Bewerbungen so sehr strukturiert und somit vergleichbar erhältst.

Nachdem du das Formular vorbereitet hast, fehlen natürlich noch die Bewerber, die dieses Bewerbungsformular ausfüllen. Um diese Bewerber zu finden und anzusprechen, stehen dir mehrere Quellen zur Verfügung, die ich jetzt vorstelle.

Schritt 2: Platziere deine Stellenausschreibungen dort, wo die Bewerber sind

Wie bekommt ein potenzieller Bewerber mit, dass du einen Job anbietest? Genau diese Frage musst du dir beantworten, um Bewerbungen zu erhalten.

Am besten beantwortest du dir diese Frage so, dass du nicht für jede Jobausschreibung eine neue Antwort finden musst. Das Ziel ist es einen replizierbaren Prozess aufzubauen.

So kannst du bei Bedarf einfach und schnell eine Ausschreibung schalten, wenn du eine neue Stelle zu besetzen hast. Hier sind drei Wege, die du ohne großen Aufwand sofort nachmachen kannst.

1: Stellenausschreibungen über Jobportale schalten

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Man könnte meinen, dass klassische Jobportale out sind und somit einfach nicht mehr funktionieren. Wenn du eine gute Ausschreibung platzierst, wirst du allerdings merken, dass Stellenportale immer noch gut funktionieren.

Hier bewerben sich vor allem Leute, die in ihrem aktuellen Job unglücklich sind und deswegen in diesen Portalen stöbern. Sie suchen einen spannenderen und erfüllenderen Job als den, den sie aktuell haben.

In diesem Bedürfnis liegt deine Chance für die Bewerbersuche über Jobportale: erstelle eine Ausschreibung, die den Job spannend und erfüllend darstellt.

Egal auf welcher Plattform, du willst positiv durch eine kreative Anzeige herausstechen. Niemand hat Lust auf ein 0815-Anzeige, die auch von jedem gesichtslosen Konzern stammen könnte.

In diesem Video erkläre ich, wie wir bei Eshop Guide mit wenig Aufwand eine ansprechende Ausschreibung gestalten, die uns mehr als 50 Bewerber für eine Junior-Developer-Stelle eingebracht hat:

Noch ein paar weitere Gedanken dazu, warum wir unsere Ausschreibungen eher unkonventionell gestalten.

Selbst wenn du Leute über eine generische Anzeige findest, bewerben sich diese wahrscheinlich auch bei den Konzernen. Dein Problem dabei ist: die Konzerne zahlen besser.

Das heißt, du musst mit deiner Ausschreibung in anderen Kategorien punkten. Als Agentur sind das in der Regel zwei Dinge: eine tolle Arbeitsatmosphäre und größere inhaltliche Verantwortung.

Die größere inhaltliche Verantwortung kommt dadurch, dass ihr in deiner Agentur einfach weniger Leute seid als im Konzern. Wenn ihr also einen namhaften Kunden betreut, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ein Mitarbeiter eine maßgebliche Rolle in dem Projekt spielt.

In einem Konzern wäre dieser Mitarbeiter ein von sehr vielen Rädern in der Wertschöpfungskette und hätte wenig Einfluss auf die Zusammenarbeit mit diesem namhaften Kunden.

Eine gute Atmosphäre zu schaffen ist als Agentur schwierig, jedoch machbar. Doch es ist definitiv einfacher als für einen Konzern und somit ein Wettbewerbsvorteil für dich.

Auch ist es deine Aufgabe als Gründer für eine gute Atmosphäre zu sorgen. Wie du das hinbekommst, werden wir in einem zukünftigen Artikel besprechen.

Wir haben gute Erfahrung damit gemacht auch eher junge Leute anzusprechen, also die Generation Y und Z. Alle tun so, als wäre die Generation Y so schwierig anzusprechen als Arbeitgeber.

Wir empfinden genau das Gegenteil: sie reagieren eben nicht auf Status (Gehalt), sondern eher auf die Möglichkeit der Selbstverwirklichung. Das Schöne ist, dass du Selbstverwirklichung nicht nur bieten kannst, sondern eigentlich musst.

Mit der Agentur schaffst du etwas, was größer als du selbst bist. Deswegen willst du mit Leuten arbeiten, die sich einbringen und ihren Stempel aufdrücken und vor allem Bock haben sich weiterzuentwickeln.

Stelle in deiner Ausschreibung auf jeden Fall klar, dass dies bei euch der Fall ist. Sei authentisch und frage dich, was jemand davon hat, in deiner Agentur zu arbeiten.

Was könnt ihr zusammen erreichen? Worauf kann er sich jeden Tag nach dem Aufstehen freuen. Ein Tipp: es sollte über den Obstkorb und die kalte Mate hinausgehen.

Den nächsten Weg wirst du wahrscheinlich gerade in der Anfangszeit eurer Agentur beschreiten.

2: Dein persönliches Netzwerk anzapfen

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Du bist Unternehmer und redest wahrscheinlich viel mit Familie und Freunden über deine Situation. Sie finden spannend, was du machst und haben wahrscheinlich immer wieder Ideen, wer auch “gut zu euch passen” würde.

Oder du hast ein(e) Freund(in), die besonders aufmerksam zuhört, wenn du von deiner Agentur erzählst und immer wieder Nachfragen stellt. Zufällig ist sie gerade auch nicht glücklich in ihrem aktuellen Job. Zeit mal richtig zu reden.

Sicherlich sind die wenigsten Menschen aus deinem persönlichen Netzwerk auch wirklich passende Mitarbeiter. Allerdings gibt es sie: Menschen mit relevanten Soft und Hard Skills, die dich und deine Agentur schon kennen und große Sympathien dafür haben. Das ist ein fruchtbarer Nährboden für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.

Aus meinen Gesprächen mit anderen Agenturgründern weiß ich, dass häufig die ersten Mitarbeiter aus dem persönlichen Netzwerk kommen. Einige berichten von sehr positiven Erfahrungen, für andere war es ein Reinfall.

Deswegen musst du dir selbst einen Gefallen tun und diese Kandidaten trotz eurer Beziehung als das behandeln, was sie sind: Kandidaten. Wenn ihr dann zusammenarbeitet, bist du im Zweifel ihr Chef. Wenn ihr schon vorher keine professionelle Konversation hinbekommt, werdet ihr das im Job auch nicht schaffen.

Das ist keine Garantie dafür, dass es auch wirklich gut klappt. Aus eigener Erfahrung kann ich jedoch eines Sache garantieren: Es wird eure Beziehung vertiefen, da ihr plötzlich noch viel mehr Interaktion miteinander habt.

Wenn dir das zu heikel ist oder du dein persönliches Netzwerk schon abgegrast hast, ist der nächste Weg vielleicht passender.

3: Dein professionelles Netzwerk anzapfen (und das deiner Mitarbeiter)

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Einen LinkedIn Post zu machen ist natürlich ein No-Brainer. Da solltest du jedoch nicht aufhören. Poste deine Stelle in allen relevanten Communities, ob Slack, Facebook oder wo ihr euch auch immer rumtreibt.

Im Idealfall postest nicht nur du diese Ausschreibung, sondern auch deine Mitarbeiter. Mach es ihnen einfach, indem du einen Text vorschreibst. Ich habe gemerkt, dass dann die Wahrscheinlichkeit enorm steigt, dass sie auch tatsächlich posten.

Außerdem kannst du auch dein Netzwerk darum bitten eure Ausschreibung zu teilen. Entweder ganz aktiv und gezielt oder auch als Ergänzung in eurer Kommunikation mit Kunden und Partnern.

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Diese im Screenshot dargestellte, einfache Ergänzung fügen wir in die Signaturen unserer E-Mails ein, wenn wir gerade auf der Suche sind. Überlege mal wie viele E-Mails (wenn es nicht E-Mails sind, dann andere Nachrichten) deine Agentur pro Tag versendet. Egal ob Kunde oder Partner, jeder kann einen hilfreichen Tipp geben.

Wichtig bei der Ansprache deines persönlichen Netzwerks ist, dass der Ball erstmal beim potenziellen Kandidaten liegt. Ich habe schon so oft gehört “XY sucht gerade einen Job, willst du dich mal bei ihm melden?” und immer sage ich “Super, am besten füllt er kurz das Formular aus und dann melden wir uns bei ihm.”

Warum bin ich da nicht mehr hinterher? Du willst erreichen, dass sich die Leute bei dir bewerben. Über das Formular ist es für jede Partei super einfach: Der Empfänger der Nachricht kann den Link einfach weiterleiten. Der potenzielle Kandidat hat es einfach, sich zu bewerben.

Wenn der vermeintlich so gut passende Kandidat diesen einfachen Schritt nicht vollziehen kann, ist sein Bedarf scheinbar nicht allzu groß. Eine Ausnahme kann man machen, wenn XY im persönlichen Netzwerk ist und es unangemessen finden würde aktiv nach einem Job zu fragen. Dann gehe ich auch gerne den ersten Schritt.

Ich habe gemerkt, dass die Menschen in deinem professionellen Netzwerk wirklich gerne dein Anliegen teilen und weitergeben. Sie können so ganz einfach für zwei Parteien etwas Gutes tun. Das ist rein menschlich einfach eine schöne Sache.

Die drei genannten Ansätze beinhalten Vorlagen zum einfachen Nachmachen. Es gibt jedoch noch zwei weitere Wege, die ich kurz vorstellen möchte, mit denen ich selber jedoch noch keine konkreten Erfahrungen gemacht habe.

4: Stellenausschreibungen auf der eigenen Homepage schalten

Sobald die Stellenausschreibung für die Jobportale einmal erstellt ist, kann sie natürlich auch auf der Homepage deiner Agentur veröffentlicht werden. Ehrlicherweise habe ich selber damit noch nicht so viele Erfahrungen gemacht.

Wir haben offene Stellen bis jetzt immer “zu schnell” besetzt, als dass es relevant geworden wäre. Nichtsdestotrotz kann eine Ausschreibung auf der eigenen Homepage viel Sinn ergeben.

Wahrscheinlich ist es so, dass die Bewerbungen, die darüber kommen, auch eher hochwertig sind. Immerhin sind das Bewerber, die schon mit deiner Agentur in Berührung gekommen sind und denen gefallen hat, wie ihr euch darstellt. Ein gewisses Mindestmaß an Cultural Fit ist also gegeben.

Wenn das Anzapfen deines persönlichen und professionellen Netzwerks und die klassische Ausschreibung noch keine Früchte getragen hat, bleibt dir noch ein weiterer Weg.

5: Headhunter beauftragen

Headhunter können hilfreich sein, wenn du eine Rolle mit einem ganz spezifischen Profil besetzen möchtest. Häufig ist das der Fall, wenn du Personen in einer leitenden Rolle einstellen möchtest.

Die Kosten und Erfolgschancen dafür hängen extrem vom jeweiligen Headhunter ab. Da ich persönlich bis jetzt wenig Erfahrungen damit gemacht habe, werde ich zu einem späteren Zeitpunkt noch Erfahrungsberichte von anderen Agenturgründern nachliefern.

Worauf wartest du noch?

Ernsthaft, wenn du dich an den oben genannten Wegen orientierst, wirst du genug Bewerber finden. Dein größtes Problem wird sein, die ankommenden Bewerbungen effizient zu screenen. Darum wird es in meinem nächsten Artikel gehen.

Wenn du Feedback oder weitergehende Fragen hast, schreibe mir eine E-Mail oder auf LinkedIn. Ich freue mich darauf.

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